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BBS meldet überraschend Insolvenz an |
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Der Felgenhersteller BBS mit Sitz in Schiltach im Schwarzwald hat beim zuständigen Amtsgericht Insolvenz angemeldet. Das Werk Herbolzheim soll verkauft werden. Für die Belegschaft kommt der Schritt völlig überraschend. Kurz vor Weihnachten war noch von Millionen-Investitionen die Rede.
03. Januar 2011
Der Felgenhersteller BBS International GmbH mit Sitz in Schiltach im Schwarzwald hat beim zuständigen Amtsgericht Insolvenz angemeldet. Dies teilte ein Gerichtssprecher am Montag mit. Der Antrag sei am 30. Dezember gestellt worden. Rechtsanwalt Thomas Oberle sei zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden. Der Gang zum Insolvenzgericht kam für die Belegschaft und auch für die IG Metall völlig überraschend. Denn der Vorsitzende der Geschäftsführung, Norbert Zumblick, hatte kurz vor Weihnachten im Gespräch mit der F.A.Z. noch Millionen-Investitionen in die beiden Standorte in Herbolzheim und Schiltach angekündigt und von wieder anziehenden Geschäften berichtet (siehe BBS arbeitet wieder profitabel). Auf der Internetseite des Unternehmens tauchte der Name von Zumblick am Montag schon gar nicht mehr auf. BBS war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Über die genauen Hintergründe der Insolvenz ist noch nichts bekannt. Nur eins ist klar: Nach Angaben der IG Metall bekamen die Beschäftigten im Dezember ihr Gehalt schon nicht mehr. Insgesamt sind an beiden Standorten zurzeit 436 Mitarbeiter beschäftigt. Nun sei der vorläufige Insolvenzverwalter vor Ort, um sich einen Überblick bei dem Autozulieferer zu verschaffen, hieß es. BBS war vor vier Jahren schon einmal in die Insolvenz gegangen. Seltsam an der Angelegenheit ist auch, dass das Unternehmen erst am vergangenen Donnerstag angekündigt hatte, den Standort Herbolzheim mit rund 150 Mitarbeitern an den Schweizer Radhersteller Ronal AG verkaufen zu wollen. Über eine entsprechend unterzeichnete Absichtserklärung hatte BBS in einer kurzen Mitteilung informiert. Demnach wolle sich BBS aus dem Massenmarkt zurückziehen, der bislang 65 Prozent zum Gesamtumsatz beigetragen hatte. Laut der Mitteilung von BBS will Ronal seine Produktionskapazität erhöhen. Die Fabrik in Herbolzheim passe perfekt in diese Strategie. Ronal will die Verhandlungen über den Kauf des Werks eigenen Angaben zufolge möglichst schnell abschließen. Man habe sich über das Thema konkret erst "seit zwei, drei Wochen unterhalten", heißt es bei der Ronal AG. Der 1969 von einem Deutschen gegründete Radhersteller beschäftigt weltweit über 4500 Mitarbeiter.
BBS will sich laut der Mitteilung von der vergangenen Woche nun auf die Herstellung von Rädern für den Motorsport und auf hochwertige Räder konzentrieren. Deshalb sei auch Insolvenz angemeldet worden. Die Unternehmensleitung strebt demnach ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung an. Reiner Neumeister von der IG Metall in Freudenstadt sieht das Vorgehen der BBS-Unternehmensleitung kritisch. Der Felgenhersteller sei in der Kombination aus Motorsport und allgemeinem Markt attraktiv. Es gebe keinen Grund für eine negative Zukunftsprognose.
Der Autozulieferer hatte schon seit mehreren Jahren eine ständige Berg- und Talfahrt hinter sich. Im Februar 2007 hatte das Unternehmen schon einmal Insolvenz angemeldet, nachdem sich die Gruppe mit einem weltweiten Expansionskurs verhoben hatte. Von den damals 1200 Mitarbeitern blieben nur rund 400 übrig. 2008 sollte dann das Stammwerk in Schiltach komplett geschlossen werden, wenig später nahm die Geschäftsführung diese Pläne wieder zurück. Im Frühjahr 2010 wurden 150 Mitarbeiter entlassen, im Sommer bekamen aber alle ihre alte Stelle zurück, und die Geschäftsführung klagte über Fachkräftemangel in der Region.
BBS gehört eigenen Angaben zufolge der belgischen Creacorp. Dahinter steht der Belgier Guido Dumarey, der ein eingefleischter Motorsportfan und Gründer der Unternehmensgruppe Punch International ist. Der Belgier galt einst als der große Hoffnungsträger bei BBS, als es dem Unternehmen schlechtging und er als Retter aufgetreten war.
Quelle: FAZ
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Beitrag vom 06.01.2011 - 22:26 |
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2116 Beiträge - Profi Alfista
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....laut neuen Informationen haben BBS und RONAL haben heute einen Letter of Intent (LOI) für das Werk in "Herbolzheim" gezeichnet....
Naja, weiss nicht so recht was ich davon halten soll... das sieht ganz stark nach einer strategischen Insolvenz aus ... ! Die Marke BBS wird es meiner Meinung nach weiterhin als Felgenhersteller geben... Laut Berichten will sich die Nachfolgefirma angeblich wieder mehr auf des Premiumsegment konzentrieren ... ich konnte eh nie nachvollziehen wieso BBS für den billigsten Popel-Wagen Felgen hergestellt hat ... die hätten früher schon beim Premium bleiben sollen ... dann wäre es wahrscheinlich nie zu den Insolvenzen und zu der Zerschlagung gekommen...
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Beitrag vom 06.01.2011 - 23:01 |
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3455 Beiträge - Cuore Sportivo
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Das Problem sind doch "Manager" wie der Zumblick, immer größer, immer mehr Profit, immer aufgeblähter, dann stimmt es auch auf seinem Konto. Die Belegschaft muss doch einfach nur billig und willig ihm bei der Verwirklichung seiner Alpträume folgen. Ansonsten kann man ja noch nach China verlagern oder einfach dort Billigschrott einkaufen und als Topware zu überhöhten Preisen hier verkaufen.
Verantwortungsbewusstes wirtschaften bzw. Achtung der Mitarbeiter sind für die doch Fremdworte und im übrigen streut man den Leuten einfach Sand in die Augen, klappt meistens sehr gut.
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Beitrag vom 07.01.2011 - 08:43 |
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5649 Beiträge - Alfista Legende
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BBS hatte das Problem, dass sie viele Tuning-Trends nicht mitgegangen sind und, soweit ich weiß auch keine Produkte in Auftrag für andere "Hersteller" gefertigt haben. Hinzu werden immer mehr billig Felgen auf den Markt geworfen.
Überhaupt sind die guten alten renomierten Felgenhersteller aus D-Land mehr oder minder vom Markt verschwunden. Was ist z.B. aus ATS geworden. Die hatten in den 70ern und 80ern noch einen eigenen Formel 1 Rennstall. Zwar hat BBS u.a. als Erstausstatter die Felgen für Porsche geliefert, aber ich denke, gerade im Erstausstattersegment werden die Preise so sehr gedrückt, dass nicht entsprechend viel Gewinn abgeflossen ist um das Geschäft aufrecht zu erhalten.
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Beitrag vom 07.01.2011 - 08:47 |
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Zitat Original geschrieben von pinkpanther
Das Problem sind doch "Manager" wie der Zumblick, immer größer, immer mehr Profit, immer aufgeblähter, dann stimmt es auch auf seinem Konto. Die Belegschaft muss doch einfach nur billig und willig ihm bei der Verwirklichung seiner Alpträume folgen. Ansonsten kann man ja noch nach China verlagern oder einfach dort Billigschrott einkaufen und als Topware zu überhöhten Preisen hier verkaufen.
Verantwortungsbewusstes wirtschaften bzw. Achtung der Mitarbeiter sind für die doch Fremdworte und im übrigen streut man den Leuten einfach Sand in die Augen, klappt meistens sehr gut. |
Da hast du voll Recht Gerd!!! In diesem bekifften Land dahier dreht sich alles nur noch um die Kohle und wie sie am schnellsten und vorallem am meisten in die eigene Tasche kommt. Egal wie die Firma heißt..
Ich könnt nur noch kotzen!!!
Der T.
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Beitrag vom 07.01.2011 - 12:13 |
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