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| 475 Beiträge - Grosser Alfista
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Ich wollte ganz allgemein darauf hinaus, dass "einfach neue Federn rein, gut ist" in den seltensten Fällen funktionieren wird. "Funtionieren" im Sinne von: "bessert das Fahr- und Ansprechverhalten".
Soll unter "funtionieren" nur verstanden werden "sieht krass goil aus alda!" ... naja, dann kann es durchaus funktionieren. Man sollte aber besser nicht außer acht lassen, dass es nur 4 relativ kleine Verbindungspunkte zwischen Anspruch und Wirklichkeit gibt: die Räder. Werden die nicht ordentlich geführt (und damit meine ich nicht ausschließlich in Längs- oder Querrichtung, sondern insbesondere die dritte Raumachse), kann es bis hin zu einem "Hoppeln" der Räder auf Unebenheiten kommen. Das tut nicht nur der Lebensdauer der Reifen beträchtlich Schaden an, es erschließt sich, dass das die Fahrsicherheit massiv beeinträchtigen kann, eben weil das Rad in der Luft ist und nicht auf der Straße. Bei Nässe und/oder kalten Reifen/Asphalt kann das sehr witzig werden.
Die Länge der Federn ist nur die halbe Wahrheit. Das Gesamtsystem von Dämpfer und Federn sind aufeinander abgestimmt. Wird eine Komponente verändert, wird das Gesamtsystem über seine Spezifikationen hinaus verändert. Die exakten Auswirkungen können prinzipbedingt nicht vollumfänglich für alle Ausgangssituationen abgeschätzt werden.
Ein paar Beispiele:
Federrate und Zug-/Druckstufe sind bspw. für 100mm Federweg ausgelegt (um nur mal ganz wahlfrei einen Wert in den Raum zu werfen). Kommen nun 80 mm Federn zum Einsatz bei gleicher Federrate, ist bei gleicher "Weichheit" (a.k.a. "Komfort") des Fahrwerks eben 20 mm früher Schluss mit dem sicheren Führen des Rades am Boden, beim Einfedern kann das Konstrukt auf Block gehen, es schlägt hör- und spürbar in den Innenraum durch, das bischen Verbindung zwischen anderthalb Tonnen Stahl und schwarzem Band ist nicht mehr hinreichend gewährleistet. Auch das Thema "Aquaplaning" muss hier ganz besonders betrachtet werden, wenn dann auch noch breite Schlappen aufgezogen werden, erst recht und wenn die ein geringeres Breite-/Höhenverhältbnis (a.k.a. "Querschnitt") und damit eine geringe Eigendämpfung haben (die Möglichkeit, selbständig zu federn und zu dämpfen), dann wird es richtig eng.
Kommen hingegen härtere Federn zum Einsatz, kann durch das Mehr an notwendiger Kraft, die Federn zu stauchen, die fehlenden 20 mm "aufgefangen" werden, das Konstrukt geht (hoffentlich!) nicht auf Block, das Rad wird weiterhin (hoffentlich) sicher am Boden geführt.
Aber (und das ist das eigentliche Problem!): sind Druck- und Zugstufe nicht entsprechend angepasst, fühlt es sich einfach nur härter an, der Komfort geht unweigerlich verloren. Das wiederum kann bei ungeeigneter Zugstufe massive Fahrsicherheitsprobleme nach sich ziehen, da das Rad nicht mehr unter allen Bedingungen sicher am Boden geführt werden kann.
Von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen (GT3 RS, Gallardo, Enzo, ... eigentlich alles, was gut und teuer ist), sind Fahrwerke eher auf Komfort getrimmt und weniger auf Rennstreckentauglichkeit. Ist eigentlich logisch und selbsterklärend. Bis zu einem gewissen Maß sind vom Hersteller Reserven einkalkuliert und eingebaut. Seriöse Nachrüster (H&R würde ich dazu zählen) gehen auch nicht über diese Reserve hinaus. Gerade aber bei billigen Angeboten aus dem fernöstlichen Raum in einem bekannten US-amerikanischem Auktionshaus, ist aber höchste Vorsicht und höchstes Misstrauen geboten. Weder was die einzuhaltenden Reserven angeht, noch was die Materialgüte angeht, noch was die Tauglichkeit für ein spezielles Modell angeht, kann man da auch nur ansatzweise sicher sein.
Ich will es ganz bewusst noch einmal wiederholen: wenn die Anforderung ist, dass es einfach nur "voll krass goil" aussehen soll und sonst keine Anforderungen hinsichtlich Sicherheit und/oder Komfort bestehen, kann man sich gern einfach ein paar gekringelte Stangen reinbasteln. Wieviel Spaß man daran haben wird, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Will man hingegen das Gesamtsystem verbessen und dabei nicht aus den Augen verlieren, dass die Grenze zwischen Pokal und Spital bei ungefähr 4x der Fläche einer Postkarte liegt, führt kein Weg daran vorbei, auch die Dämpfer zu tauschen und gegen korrekt abgestimtme zu ersetzen.
Und nun kommt die spannende Frage "welche könnt ihr empfehlen?". Tja ... im Zweifelsfalle: gar keine.
Weder ist bekannt, wie der primäre Einsatzzweck des Autos aussieht, noch ist etwas über den Fahrstil bekannt, auch nichts über Rad-/Reifenkombination und schon gar nicht darüber, was du bereit bist, dir das kosten zu lassen. All diese Informationen sind essentiell wenn es darum geht, eine halbwegs belastbare Empfehlung abzugeben.
Bei der Fahrwerksabstimmung gilt das Gleiche wie für "Motortuning": du kannst du eine billige China-Box ins Auto basteln und hoffen, dass die versprochenen Mehr-PS und Mehr-NM auch tatsächlich vollzählig antreten und der Motor hält. Oder aber du geht zu einem Tuner, der was vom Handwerk versteht ("Tuning" != "voll krass tief und laut, alda" stattdessen: "Tuning" in der Bedeutung des englischen Wortes = "auf den jeweiligen Einsatzzweck anpassen") und da wirst du eine Menge Geld lassen können. Motorabstimmung bedeutet immer Testfahrten im Realbetrieb und Prüfstandsläufe. Fahrwerksmodifikationen kommen naturgemäß auch nicht um Realfahrten drum herum.
Und selbst, wenn du jemanden findest, der exakt das selbe Fahrprofil hat wie du, heißt es noch lange nicht, dass du seine Modifikationen 1:1 übernehmen kannst und das selbe Resultat erzielen wirst. Autos auch des selben Modells sind unterschiedlich stabil und insbesondere durch unterschiedliche Laufleistungen unterschiedlich "durchgewalkt".
@James:
Wenn die Federn nicht kürzer sind als die Originalen sondern "tiefer einfedern", würde das ja bedeuten, dass die "weicher" sind. Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, da das dem vollmundigem Begriff "Sportfedernsatz" irgendwie zuwider laufen würde.
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Life is not a journey to the grave with the intention of arriving safely in a pretty and well-preserved body, but rather to skid in broadside, thoroughly used up, totally worn out, and loudly proclaiming "Wow, what a ride!!!
2.0 JTS Distinctive, Grigio Sterling, gebaut: 30.03.2004, verkauft: 29.04.2004, EZ: 18.05.2004, SP II im Winter, SP III im Sommer, Bastuck ab Kat, Blackline-Tacho
Ø 11,8 l/100km
Honda CB1000R, BOS GTS-Endtopf, 125 PS in den Papieren, 132,1 Prüfstand-PS am Hinterrad
Ø um die 8,5 l/100km |
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| Beitrag vom 14.09.2015 - 12:23 |
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